Ursprung des Schützenwesens
Das Schützenwesen ist so alt wie die Menschheit selbst. Seit jeher musste sich der Mensch seinen Lebensunterhalt als Sammler und Jäger besorgen. Bereits in der Altsteinzeit (35.000 – 8.000 v. Chr.) wurden Wurf-, Schleuder- und Schießwerkzeuge entwickelt. Felsmalereien aus der Jungsteinzeit (8.000 – 2.700 v. Chr.) berichten von Jägern und Schützen. In alten schriftlichen Überlieferungen werden Schießwettbewerbe bei Griechen, Römern und den Germanen geschildert. Neben den jagdlichen Zwecken fanden die Waffen leider auch zunehmend Einsatz bei kriegerischen Auseinandersetzungen.
Erste Hinweise auf überwiegend kirchlich organisierten und caritativ tätigen Schützenbruderschaften finden sich im 13. Jahrhundert. Im Vordergrund dieser Zusammenschlüsse stand in diesen zumeist sehr kriegerischen und räuberischen Zeiten der Schutz der Stadt, Dorf, Heim und Sippe. Nach dem damals geltendem Landrecht war jeder Mann verpflichtet, bei Alarm, der durch Glockengeläut gegeben wurde, zum Verteidigungsaufgebot zu erscheinen. Schlagbäume und Barrikaden in den Städten und Dörfern waren zu besetzen. Besonders ausgesuchte, auch „ausgesetzte“ Schützen genannt, mussten die Verteidigung übernehmen.
In ruhigeren Zeiten trat an die Stelle der Wehrhaftigkeit das gemütliche Schützenleben mit Schießwettbewerben auf einen Holzvogel, fröhlichen Umzügen und der Teilnahme an kirchlichen Prozessionen.
In den folgenden 200 Jahren ging die Bedeutung der Schützenbruderschaften, soweit es die Wehrhaftigkeit und Wehrbereitschaft betraf, immer mehr zurück.
Waren in den alten Schützenbruderschaften die Standesunterschiede noch sehr groß, sollten die ab ca. 1750 neu entstehenden Vereinigungen diese Unterschiede aufheben. Schütze musste man nicht mehr werden, sondern jeder der wollte, konnte es unabhängig von seiner Herkunft werden. Die Schützenfeste entwickelten sich zu Volksfesten. Im Jahr 1861 wurde der Deutsche Schützenbund gegründet.